Es mag sein, dass vielen Skandinavien-Fans das Küstengebiet Höga Kusten (zu Deutsch: Hohe Küste) in der schwedischen Provinz Västernorrlands noch kein Begriff ist, aber die idyllische Gegend ist definitiv einen Besuch wert. Ich durfte Anfang Juni diesen Jahres die pittoreske Landschaft erkunden und meine Begeisterung für die Region teilen.

Lage
Die Höga Kusten liegt zwischen den drei Orten Härnösand, Kramfors und Örnsköldsvik in Schweden direkt am bottnischen Meerbusen. Das Küstengebiet wurde 2000 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, denn es bezeichnet die höchste Landhebung der Welt, da sie sich seit der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren 285 m gehoben hat und sich pro Jahr ca. 8 mm weiter hebt.

Anreise
Höga Kusten liegt 500 km nördlich von Stockholm und ist leicht zu erreichen. Sie können beispielsweise entweder nach Stockholm fliegen und von dort aus weiter per Mietwagen zu Ihrem Ziel gelangen oder direkt nach Umeå fliegen und nur einen kurzen Weg bis nach Höga Kusten fahren. In der Region selbst ist man am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Natürlich kann man aber auch per Kajak oder zu Pferd die Gegend erkunden.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten
Während meiner Reise besuchte ich die idyllischen Fischerdörfer Bönhamn und Norrfällsviken, die beide sehenswert sind. Hier bekommt das Wort Entschleunigung eine ganz neue Bedeutung, denn egal in welche Richtung man fährt, man ist gefühlt immer umgeben von einer Kombination aus Wald, Schären (kleine, felsige Inseln), Seen und dem offenen Meer. Zum Entspannen finden sich hier genügend Möglichkeiten.

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Für Wanderer ist die Region ein Paradies, denn sie kommen mit dem fast 130 km langen Wanderweg Höga Kustenleden voll auf ihre Kosten. Dieser führt in 13 Etappen mit mindestens einer Übernachtungsmöglichkeit einmal quer durch die Region. Die Etappen haben jeweils eine Länge zwischen 5 und 15 km.

Weitere Highlights und Sehenswürdigkeiten, die ich Ihnen empfehlen kann sind unter anderem der Aussichtspunkt Skuleberget, der mit einer Seilbahn erreichbar ist,  eine Bootsfahrt zu den Inseln Ulvön und Trysunda („Sveriges vackraste ö“ – Schwedens schönste Insel), eine Bootsfahrt zur Insel Högbonden (hier können Sie auf einem alten Leuchtturm übernachten), und natürlich der Nationalpark Skuleskogen mit der beeindruckenden Schlucht Slåttdalsskrevan, die etwa 200 m lang und 40 m hoch ist. Im Nationalpark kann man nicht nur die Natur und ihre Felsen, Berge und Seen bewundern, sondern auch Elche, Luchse, Bären und Rehe sichten. Es gibt sogar die Möglichkeit Bibersafaris zu machen!

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Insgesamt hat mich die Region Höga Kusten mit ihrer faszinierenden Landschaft und Ruhe begeistert. Man muss sich hier keineswegs langweilen – für Outdoorfans und Naturliebhaber ist die Gegend ideal, da man anhand des Nationalparks, des Wanderwegs, der Seen und des Meeres genügend Beschäftigung findet. Wenn Sie also Ihren nächsten Skandinavien-Urlaub im Sommer planen, dann sollten Sie die Hohe Küste miteinplanen – Sie werden es sicher nicht bereuen!